Handgeschnitzt - Skulpturen und andere Holzarbeiten

Vom unbehandelten Holzstamm...
Vom unbehandelten Holzstamm...
...über die groben Proportionen...
...über die groben Proportionen...
...und die feineren Konturen...
...und die feineren Konturen...
...zur fertigen Eule.
...zur fertigen Eule.


Alles, was ein Baumstamm werden kann

Es ist der Holzklotz selbst, der mir sagt, was in ihm steckt. Diese verborgene Gestalt zum Vorschein zu bringen, reizt mich. Und es ist mir eine Freude, wenn es mir gelingt, die Kettensäge so akkurat einzusetzen, dass am Ende jede Körperlinie stimmt.

 

Es sind diese Linien und die richtigen Proportionen, die einer Figur ihre charakteristische Silhouette und damit so etwas wie eine Seele geben. Denn beides ist entscheidend, damit wir uns die Gestalt in Bewegung vorstellen können und nur dann wird sie vor unserem geistigen Auge lebendig.

Wie alles begann

Bei einem Urlaub in Österreich inspirierte mich der Anblick von Holzarbeiten, die mit der Kettensäge gefertigt waren. Bei meinen Recherchen stieß ich schnell auf Chainsaw Carving und musste feststellen, dass es deutschsprachige Anleitungen nur für Bären und Adler gab. Beide Figuren werden übrigens aus stehenden Holzklötzen gearbeitet. Meine Figuren aus liegenden Holzstämmen verlangten also schon bald nach Autodidaktik.

 

Mein erstes Stück war übrigens der klassische Bär und ich brauchte zwei Versuche, bis Symmetrie und Proportionen stimmten.

Inzwischen weiß ich: In der Holzschnitzerei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Jede Arbeit fordert aufs Neue meine volle Konzentration und es geht immer noch ein wenig naturgetreuer und mehr ins Detail.

 

Schildbär aus massivem Holzstamm
Schildbär aus massivem Holzstamm

Die Technik des Chainsaw Carvings

Kalb in Lebensgröße
Kalb in Lebensgröße

Jede Skulptur beginnt mit dem eingehenden Studium der Anatomie anhand von Fotos. Wie auch im Falle des lebensgroßen Kalbs, gefertigt aus einem einzigen Holzstück im Auftrag eines Milchviehbetriebs in Fürth: Typisch ist der relativ große Kopf auf einem noch zarten Körper, der breite Stand auf ungelenken Beinen.

Wenn ich diese Konturen mit einem Strich zu Papier bringen kann, lässt sich dieser Schwung auch auf die Säge übertragen.

 

90 Prozent einer Skulptur lassen sich mit der Motorsäge formen. Zunächst wird die Rundung des Stammes an einer Stelle begradigt. Auf die Schnittfläche zeichne ich die groben Umrisse auf. Dann folgt die Einteilung der Proportionen: Kopf, Nacken, Rücken...

 

Vier Größen von Sägeschwertern kommen zum Einsatz. Das gröbste hat einen Durchmesser von sieben Zentimetern an der Blattspitze. Das feinste misst zwei Zentimeter. Damit lässt sich sogar das Gefieder eines Adlers schnitzen. Für die ganz feinen Partien - Augenhöhlen, Nase oder Schnabelansatz - kommt eine Handfräse zum Einsatz. Meine Figuren sind komplett aus Holz. Nur die Augen sind aus Glas und werden separat eingesetzt.


Gollum aus Herr der Ringe
Gollum aus Herr der Ringe

Sicherlich meine bisher anspruchsvollste Arbeit. Schwierig vor allem wegen der speziellen Körperhaltung und des prägnanten Gesichtsausdrucks, aber auch, weil die Skulptur dem Vergleich mit dem Original standhalten muss.

Moai, polynesische Kultfigur
Moai, polynesische Kultfigur

Bilder der polynesischen Skulpturen auf den Osterinseln faszinieren mich schon lange. Grobe Züge und Konturen zwar und doch sind es Gesichter voller Ernst und Würde.

Jedi-Meister Yoda
Jedi-Meister Yoda

Zu meiner ersten Yoda-Figur inspirierte mich ein merkwürdig geformter Holzblock. Schon im Naturzustand ließ er an die langen spitzen Ohren des alten Jedi-Meisters denken.

Drache
Drache

Bei Auftragsarbeiten beziehe ich die Kunden mit ein. Denn zunächst kommt es darauf an, unsere Vorstellungen abzugleichen. Mein Drache ist schließlich nicht unbedingt auch Dein Drache. Eine Vorlage kann die Verständigung vereinfachen.